Anti-Patterns agiler Methoden
Agile-Bashing
Agile Methoden sind wie das neueste Paar Turnschuhe, alle wollen sie haben. Aber manchmal vergessen wir, dass nicht jedes Paar Schuhe für jeden Fuß geeignet ist. Genau so ist es auch mit agilen Methoden. Es ist wichtig, dass man sie für die richtigen Teams und Problemstellungen und mit der richtigen Grundeinstellung anwendet, damit man auch wirklich von ihnen profitieren kann.
Das erste Anti-Pattern, auf das wir stoßen, ist das "Agile-Bashing". Das ist so, als würde man den neuen Turnschuh ablehnen, bevor man ihn überhaupt anprobiert hat. Hier werden agile Methoden kritisch betrachtet, bevor man überhaupt weiß, was sie können. Das ist ungefähr so, als würde man sich weigern, eine Pizza zu probieren, nur weil man nicht mag, wie sie aussieht. Die Ursachen in den Köpfen dafür können sein:
- Unkenntnis: Oftmals kritisiert man etwas, ohne es wirklich zu verstehen. Menschen, die keine Erfahrung mit agilen Methoden haben, können sie abwerten, weil sie nicht - oder nur “halb” - wissen, wie sie funktionieren und welche Vorteile sie bieten.
- Vorurteile: Manche Menschen haben sich bereits vorher eine negative Meinung über agile Methoden gebildet, bevor sie diese überhaupt ausprobiert haben. Diese Vorurteile können dazu führen, dass man agile Methoden ablehnt, selbst wenn sie eigentlich die beste Wahl für ein Projekt wären.
- Fehlschläge: Agile Methoden sind nicht perfekt und können manchmal zu Problemen führen. Wenn ein Projekt mit agilen Methoden fehlschlägt, kann das dazu führen, dass man sie kritisiert und ablehnt.
- Unzufriedenheit: Manchmal kann es vorkommen, dass ein mit agilen Methoden geführtes Projekt nicht den Erwartungen entspricht oder nicht die gewünschten Ergebnisse liefert. Dies kann zu Unzufriedenheit und Kritik führen. Insbesondere in der Anfangsphase von agilen Transformationen, die mindestens mehrere Monate dauern, ist das ein kritischer Faktor.
- Angst vor Veränderung: Viele Menschen sind an die traditionelle Art und Weise gewöhnt, Projekte durchzuführen, und können Schwierigkeiten haben, sich an die neuen, agilen Methoden anzupassen. Daumenregel: je länger jemand “nicht-agil” gearbeitet hat, desto schwerer ist es, sich mit agilen Methoden anzufreunden.
Es ist wichtig, agile Methoden objektiv zu bewerten und sie immer im Kontext des jeweiligen Projekts zu betrachten, bevor man sich eine Meinung darüber bildet. Unsere Agile Coaches helfen Ihnen gerne dabei.
Waterfall-in-Disguise
Dann haben wir das "Waterfall-in-Disguise". Es bezieht sich auf die Tendenz von Teams, die sich als agile bezeichnen, aber tatsächlich einen wasserfallähnlichen Ansatz verfolgen. Das ist so, als würde man einen Turnschuh mit schlampig angeklebtem Absatz als High Heel verkaufen, nur weil man ihn höher aussehen lassen will. Letztendlich wird man nicht in der Lage sein, damit vernünftig zu laufen. Hier sind einige mögliche Ursachen für dieses Phänomen:
- Unkenntnis: Einige Teams, die agil arbeiten möchten, haben möglicherweise kein vollständiges Verständnis von agilen Methoden und arbeiten einfach ähnlich weiter wie bisher, aber mit anderen Namen. Und mit potentiell deutlich mehr Meetings als vorher, weil die “agilen” Meetings einfach dazukommen, anstatt bestehende Termine zu ersetzen.
- Übermäßiger Fokus auf Dokumentation: Einige Teams können den Fokus auf die Dokumentation und die Planung von Projekten legen und sich zu sehr auf Prozesse und Strukturen konzentrieren, was zu einer wasserfallähnlichen Herangehensweise führt.
- Abhängigkeit von Vorgaben: Teams, die an Vorgaben und Regeln gebunden sind, können Schwierigkeiten haben, agil zu arbeiten, und sich stattdessen für einen wasserfallähnlichen Ansatz entscheiden.
- Falsche Erwartungen: Manchmal haben Teams falsche Erwartungen an agile Methoden und erwarten, dass sie einfach sind und keine Anstrengungen erfordern. Wenn sie merken, dass agiles Arbeiten mehr Einsatz erfordert, als sie erwartet haben, können sie auf einen wasserfallähnlichen Ansatz zurückgreifen.
Teams sollten daher ihre Herangehensweise regelmäßig überprüfen und sicherstellen, dass sie tatsächlich agil arbeiten und nicht einfach einen wasserfallähnlichen Ansatz verfolgen, der als Agilität getarnt ist. Dies kann dazu beitragen, dass Projekte erfolgreicher und die Zufriedenheit aller Beteiligten höher ist. Unsere Agile Coaches helfen Ihnen gerne dabei.
Agile-for-Agile's-Sake
Zu guter Letzt haben wir das "Agile-for-Agile's-Sake". Hier werden agile Methoden einfach aus dem Grund angewendet, weil es der neueste Trend ist, ohne darüber nachzudenken, ob sie überhaupt für das Projekt geeignet sind. Das ist so, als würde man Turnschuhe tragen, nur weil alle anderen sie haben, auch wenn sie einem nicht richtig passen. Die folgenden Zustände können Gründe dafür sein:
- Fehlendes Verständnis: Einige Teams können ein unzureichendes Verständnis vom Anwendungsgebiet agiler Methoden haben und sie einfach als modisches Konzept anwenden, ohne ihre tatsächlichen Vorteile zu verstehen.
- Übermäßiger Fokus auf Technologie: Einige Teams können sich zu sehr auf die Verwendung neuester Technologien und Tools konzentrieren und agile Methoden als Ausrede oder Ablenkung verwenden, um sie einzuführen, ohne sich auf die Geschäftsziele zu konzentrieren zu müssen.
- Unzufriedenheit mit traditionellen Methoden: Teams, die mit traditionellen Methoden unzufrieden sind, können versucht sein, zu agilen Methoden zu wechseln, ohne sich bewusst auf die Bedürfnisse ihrer Projekte und ihres Unternehmens zu konzentrieren.
- Übermäßiger Druck von der Führung: Manchmal kann die Führung des Unternehmens den Druck auf Teams erhöhen, agile Methoden zu verwenden, ohne eine klare Vision oder einen Plan dafür zu haben, wie sie tatsächlich den Geschäftserfolg fördern können.
Also, bevor Sie agile Methoden einführen, denken daran, dass diese nicht für jedes Projekt geeignet sind. Stellen Sie sicher, dass Sie sie richtig anwenden, damit Sie auch wirklich von ihnen profitieren können! Unsere Agile Coaches helfen Ihnen gerne dabei.